Hab ich schon mal erwähnt, dass ich nicht sooo der Kürbis-Möger bin? Wenn nicht, dann sei es somit gesagt. Ich mache keine Freundensprünge, wenn alle Welt im Herbst die Kürbisse nachhause rollt. Ich empfinde gar nichts, wenn ich an Kürbissuppe denke, ganz und gar nichts. Aber im Backofen mit Kräutern und Gewürzen geschmort, so mag ich Kürbis doch auch ab und zu ganz gerne.
Einige Male habe ich Kürbislasagne mit Spinat gemacht, daher weiß ich, dass beides sehr gut harmoniert.
Letztens aber, da wollte ich wieder einmal Ravioli machen, mit einer gemüsigen Füllung und Gemüse drumherum. So begann die vage Vorstellung. Ich hatte einen kleinen Kürbis in meiner Biokiste, weil ich einfach vergessen hatte, meine Lieferung umzubestellen, ja was soll man da dann machen …
Ravioli mit einer Kürbisfülle und Jungspinat mit Zitrone in Butter und Pinienkernen vielleicht?
Den Kürbis habe ich im Rohr gebacken, wie ich das öfter tue:
Kürbis zerteilen, Kerne rausholen, schälen und in grobe Würfel schneiden. Mit Majoran, Salz und etwas Pfeffer würzen und mit Öl und Butterflöckchen im Backrohr bei ca. 180 Grad weich garen, bis er am Topfrand schon ein bisschen karamellisiert. Herausnehmen und mit einer Gabel zerdrücken.
Etwas abkühlen lassen und dann mit guter Butter, etwas Zitronensaft, geriebenen Parmesan und ganz wenig Creme fraiche zu einer Masse rühren. Diese im Kühlschrank kühl stellen.
Dieses Mal ist mir auch mein Nudelteig sowas von gut gelungen. Sehr seidig war er. Das liegt wohl daran, dass ich statt “nur Dotter” auch ein ganzes Ei genommen habe?
Teig:
300 g Mehl
1 Ei
2 Dotter
Salz
1 EL Öl
1 EL Wasser
Teig gut verkneten, bis er richtig geschmeidig ist. In Folie wickeln und 30 Minuten rasten lassen.
Den Teig schließlich auf einem Brett sehr dünn ausrollen oder durch die Nudelmaschine drehen.
Auf ca. 10 cm breiten Teigstreifen am unteren Rand kleine Häufchen der Kürbisfülle platzieren. Die Ränder und die Zwischenräume mit Eiweiß bestreichen. Den oberen Rand überschlagen, gut andrücken und mit einem Teigrad Ravioli abradeln. Diese auf einer bemehlten Fläche parken, bis Teig und Fülle aufgebraucht sind und alle Ravioli gespannt aufs Siedewasser warten.
Einen großen Topf Wasser zum Kochen bringen und salzen. Hitze herunter drehen, die Ravioli einlegen, sie dürfen nur noch ganz leicht ziehen, ganze 4 Minuten und 20 Sekunden dazu ;-).
Während das Wasser kocht, in einer großen Pfanne gewaschenen, gehackten (Jung)spinat zusammenfallen lassen, etwas salzen, pfeffern, mit viel Butter aufschäumen und ordentlich Zitronenschale dazu reiben.
Die fertig gegarten Ravioli in einen tiefen Teller geben und mit dem Spinat, der Zitronenbutter und gerösteten Pinienkernen servieren.
Es ist kein schnelles Essen. Aber es ist gutes Essen. So kann bei mir auch der Kürbis punkten.