Ich liebe es, Geschenke zu kaufen. Schon Wochen, manchmal sogar Monate vor Geburtstagen und/oder Weihnachten fange ich an, mir Gedanken zu machen, was ich verschenken könnte. Da baut sich bei mir ein regelrechter Erwartungsdruck auf, sodass es hin und wieder alle paar Jahre mal vorkommt, dass ich einfach kein Geschenk finde, dass meinen Ansprüchen gerecht wird.
Letzte Woche passierte mir genau das. Ausgerechnet zum Geburtstag meiner Mutti. Nichts, was mir einfiel, war mir recht. Und so entschied ich mich, statt eines großen Geschenks, ein Buch für sie auszusuchen (Die Wahl fiel übrigens auf dieses hier: ) und ihr einen Kuchen zu backen.
Das passende Rezept war schnell gefunden. Nicht zu süß sollte es sein, denn das ist nicht so wirklich was für meine Mutti. Außerdem sollte es nicht zu alltäglich sein (ich erinnere mich daran, dass es zu fast jedem Anlass in meiner Kindheit Erdbeertorte gab – unter anderem übrigens, weil ich mich strikt weigerte, etwas anderes zu akzeptieren).
Nach einiger Recherche mit Onkel Google lachte sie mich an:
Eine Zitronen-Tarte. Mit selbstgemachten Boden – eine Premiere!
Das Originalrezept kommt von Joyofbaking und ist für eine 20-23cm Form gedacht. Da ich allerdings nur eine 26er Form hatte und deshalb eh rechnen musste, hab ich es ein wenig abgewandelt.
Da ich die Tarte bei meiner Mutti zu Hause gebacken habe und es ihr Geburtstag war, haben wir uns zwischendurch lieber Klatsch und Tratsch gewidmet, anstatt Making off-Bilder zu machen 🙂
Zutaten (für eine Tarte)
für den Boden:
200g Mehl
55g Puderzucker
180g Butter
1 Prise Salz
etwas Margarine zum Fetten der Form
für die Füllung:
200g Frischkäse (Raumtemperatur)
150g Zucker
180ml Zitronensaft (ich brauchte fast 5 Zitronen)
3 Eier der Größe M
die Schale einer Bio-Zitrone
Für das Topping:
300ml Schlagsahne (unbedingt kaltgestellt!)
20g Puderzucker
1 Päckchen Vanillezucker
Der Boden ist ein Mürbeteig/Shortbread-Teig.
Zuerst müssen die Zutaten für den Boden verknetet werden, bis sie gerade eben so zu einem Teig zusammenhalten. Nicht zu lange kneten! Der Teig wird sonst durch die Butter zu weich.
Dann muss er in der ausgefetteten Form verteilt werden (ich habe eine Form mit separatem Boden genommen). Wer einen seperaten Boden hat, sollte diesen mit Backpapier einschlagen, denn trotz Superduperantihaftbeschichtung und Einfetten war mein Boden festgebacken.
Der Teig sollte gerade so dick verteilt sein, dass man den Boden nicht durchsehen kann. Danach den Boden mit einer Gabel mehrmals einstechen. So geht er nachher beim Backen noch hoch.
Den Backofen auf 220°C vorheizen.
Der Teig muss jetzt für ca. 15 Minuten ins Eisfach. Das „anfrieren“ soll verhindern, dass er beim Backen schrumpft.
Hat der Teig fertig geruht, kommt er für ca. 15 Minuten in den Ofen, wo er goldbraun backen soll.
Ist der Boden fertiggebacken, muss die Temperatur des Ofens auf 170°C reduziert werden.
Den Boden zum auskühlen wegstellen.
Nun muss die Füllung vorbereitet werden. Dazu erst den Frischkäse mit einem Handrührgerät (oder einer Küchenmaschine, wenn man denn eine sein Eigen nennen darf) cremig schlagen, dann den Zucker hinzugeben. Immer weiter rühren. Genauso nacheinander mit den Eier, dem Zitronensaft und der Zitronenschale verfahren.
Am Ende sollte in der Schüssel eine cremige Flüssigkeit entstanden sein, die später durch das Ei stocken wird.
Diese Füllung wird einfach in den abgekühlten Boden geschüttet und kommt in den 170° warmen Backofen, wo sie ca. 25 Minuten verharren muss – bzw so lange, bis die Füllung „gar“ ist. Ein sicheres Zeichen ist, wenn sich kleine Risse auf der Oberfläche bilden.
Nun muss das ganze mindestens eine Stunde lang in den Kühlschrank.
Zum Schluss muss die Tarte nur noch mit Sahne dekoriert werden.
Die Sahne steif schlagen: (das war bei mir bisher immer Glückssache, bis ich folgenden Tipp las!) Die Schüssel, die „Rührer“ und die Sahne für 15 Minuten in’s Eisfach legen. Danach so lange steif schlagen, bis die „Rührer“ einen Abdruck in der Sahne hinterlassen dann kurz Puderzucker und Vanillezucker unterrühren.
Die geschlagene Sahne nun entweder einfach über die Tarte streichen, oder wie ich mit einem Spritzbeutel die Tarte mit der Sahne dekorieren.
Fertig!
Mit Wartezeit habe ich einen ganzen Vormittag gebraucht und wie man sieht, muss in den Umgang mit dem Spritzbeutel noch ein wenig üben 😉